Hautpflege

Viele Betroffene leiden unter trockener oder gespannter Haut. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die wichtigsten Informationen und zeigt unterstützende Maßnahmen, die Linderung verschaffen können

Allgemeines

Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Bei fortgeschrittenen Erkrankungen kommt es häufig zu Veränderungen wie trockener, gespannter oder empfindlicher Haut. Diese kann jucken, reißen oder Schmerzen verursachen und wird von vielen Betroffenen als belastend empfunden. Eine regelmäßige und sanfte Hautpflege trägt wesentlich zum Wohlbefinden bei.

Mögliche Ursachen für trockene Haut

  • Verminderte Flüssigkeitsaufnahme

  • Nebenwirkungen von Medikamenten (z. B. Entwässerungsmittel, Chemotherapie)

  • Bettlägerigkeit und fehlende Bewegung

  • Häufiges Waschen oder ungeeignete Pflegeprodukte

  • Geringere Talgproduktion der Haut im Alter oder bei Schwäche

Mögliche unterstützende Maßnahmen

Allgemeine Hautpflege

  • Haut regelmäßig mit milden, rückfettenden Lotionen oder Ölen eincremen

  • Produkte ohne Duft- und Konservierungsstoffe bevorzugen, um Reizungen zu vermeiden

  • Pflege sanft einmassieren, ohne starken Druck, um die Durchblutung zu fördern

  • Besonders trockene Bereiche wie Schienbeine, Ellenbogen oder Fersen gezielt eincremen

Waschen und Baden

  • Kurze Waschungen oder Teilwaschungen mit lauwarmem Wasser sind oft angenehmer als lange Vollbäder

  • Milde, pH-neutrale Waschlotionen verwenden, Seife möglichst vermeiden

  • Haut nach dem Waschen sanft abtupfen, nicht kräftig abreiben

  • Rückfettende Ölbäder können hilfreich sein, wenn sie angenehm empfunden werden

Raum und Kleidung

  • Angenehme Luftfeuchtigkeit im Raum schaffen (z. B. Schale Wasser, Luftbefeuchter)

  • Lockere Kleidung aus Baumwolle oder Leinen bevorzugen

  • Wollstoffe oder synthetische Materialien meiden, da sie Haut zusätzlich reizen können

Unterstützende Anwendungen

  • Einreibungen mit Mandelöl, Olivenöl oder Ringelblumenöl können pflegend und beruhigend wirken

  • Aloe-Vera-Gel kann kühlend und feuchtigkeitsspendend wirken (bei Verträglichkeit)

  • Lavendel- oder Melissenöl (stark verdünnt) kann zusätzlich entspannen

  • Bei Juckreiz feuchte Umschläge oder Lotionen mit Harnstoff (Urea) nach ärztlicher Rücksprache einsetzen

Was tun bei Veränderungen?

  • Bei Rötungen, offenen Stellen oder Hautverletzungen ärztliche Rücksprache halten

  • Haut regelmäßig kontrollieren, besonders an gefährdeten Stellen wie Fersen, Ellenbogen oder Gesäß

  • Druckentlastung durch Umlagern und weiche Unterlagen, um Wundliegen vorzubeugen

Wichtiger Hinweis

Die hier bereitgestellten Maßnahmen dienen ausschließlich der allgemeinen Information. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung, Beratung, Diagnose oder Therapie. Maßnahmen zur Symptomlinderung sollten nur nach ärztlicher Rücksprache durchgeführt werden. Bitte wenden Sie sich bei individuellen Beschwerden immer an die behandelnden Ärzt:innen.

Quellen:

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