Starkes Schwitzen
Dieser Beitrag gibt einen Überblick über mögliche Ursachen von starkem Schwitzen und zeigt unterstützende Maßnahmen, die für mehr Wohlbefinden sorgen können.
Allgemeines
Nicht selten kommt es bei fortgeschrittenen Erkrankungen zu starkem Schwitzen, das den Alltag zusätzlich erschwert. Betroffene empfinden es oft als sehr unangenehm, da es mit Unruhe, Erschöpfung, Schlafstörungen und Hautproblemen verbunden sein kann. Schwitzen tritt sowohl tagsüber als auch nachts auf und beeinträchtigt die Lebensqualität spürbar.
Mögliche Ursachen
Tumorerkrankung selbst oder deren Begleiterscheinungen
Fieber und Infektionen
Nebenwirkungen von Medikamenten (z. B. Schmerzmittel, bestimmte Therapien)
Hormonelle Veränderungen (z. B. Schilddrüse, Wechseljahre, Tumorhormone)
Angst, Unruhe oder seelische Belastungen
Schwäche- oder Sterbephase, in der sich der Stoffwechsel verändert
Mögliche unterstützende Maßnahmen
Raum und Umgebung
Angenehme Raumtemperatur und gute Belüftung, dabei Zugluft vermeiden
Leichte, atmungsaktive Kleidung tragen und Bettwäsche regelmäßig wechseln
Baumwoll- oder Leinenstoffe bevorzugen, da sie Feuchtigkeit gut aufnehmen
Feuchte Tücher oder eine Schale Wasser im Zimmer erhöhen die Luftfeuchtigkeit
Ventilator oder Fächer nutzen, um Luft in Bewegung zu bringen (nicht direkt ins Gesicht richten, wenn unangenehm)
Bett- oder Sitzposition regelmäßig wechseln, um Frischluftzufuhr am Körper zu erleichtern
Körperpflege
Regelmäßiges Abtrocknen und Wechseln verschwitzter Kleidung oder Bettwäsche
Waschungen mit lauwarmem Wasser, evtl. mit Zusätzen wie Salbei-, Pfefferminz- oder Melissentee
Stirn, Hände oder Nacken mit kühlen, feuchten Tüchern abtupfen
Haut mit leichten Lotionen oder Aloe-Vera-Gel pflegen, um mögliche Reizungen vorzubeugen
Bei nächtlichem Schwitzen saugfähige Tücher im Bett verwenden, um häufiger Bettwäschewechsel zu reduzieren
Fußbäder mit lauwarmem Wasser und einigen Tropfen Pfefferminzöl (nur bei Verträglichkeit)
Unterstützende Anwendungen
Salbeitee oder Salbeitropfen können als wohltuend bei übermäßiges Schwitzen empfunden werden
Pfefferminz- oder Zitronenwasser wird häufig als erfrischend beschrieben
Wickel mit Zitronenwasser auf Waden oder Arme zur Erfrischung
Lavendelwaschungen oder Lavendelwickel werden genutzt, um Entspannung zu fördern und die Nachtruhe zu unterstützen
Leichte Massagen mit verdünntem Pfefferminzöl oder erfrischenden Ölen (nur nach Verträglichkeit)
Was tun bei Veränderungen?
Plötzlich stark zunehmendes Schwitzen oder Schwitzen in Verbindung mit Fieber sollte ärztlich abgeklärt werden
Ärztliche Rücksprache ist wichtig, um mögliche Infektionen oder Nebenwirkungen von Medikamenten zu erkennen
Medikamente zur Linderung von starkem Schwitzen dürfen ausschließlich nach ärztlicher Anordnung eingesetzt werden
Wichtiger Hinweis
Die hier bereitgestellten Maßnahmen dienen ausschließlich der allgemeinen Information. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung, Beratung, Diagnose oder Therapie. Maßnahmen zur Symptomlinderung sollten nur nach ärztlicher Rücksprache durchgeführt werden. Bitte wenden Sie sich bei individuellen Beschwerden immer an die behandelnden Ärzt:innen.
Quellen:
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