Naturreine fette Öle

Naturreine fette Öle werden auch Basisöle genannt. Gute Qualität wird durch Kaltpressung von Samen hergestellt. Sie können als Einzelöle verwendet werden oder bilden die Basis von Ölmischungen.

Die naturreinen Basisöle für die verschiedensten Anwendungen sollten 100% naturrein und wenn möglich aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.

Allgemeines

Fette Öle – oft auch Basisöle genannt – sind natürliche Pflanzenöle, die aus Samen oder Früchten gewonnen werden. Sie sind besonders wertvoll für die Haut, da sie diese mit Feuchtigkeit versorgen, schützen und pflegen. Während ätherische Öle konzentriert und stark wirksam sind, wirken Basisöle sanft und wohltuend. Deshalb können sie auch alleine angewendet werden oder als Grundlage für Mischungen mit ätherischen Ölen dienen.

Gerade in der Palliativpflege haben Basisöle eine große Bedeutung: Sie tragen dazu bei, die Haut gesund zu halten, Hautschäden vorzubeugen und ein Gefühl von Geborgenheit und Wohlbefinden zu vermitteln. Das Einreiben mit Öl kann nicht nur die Haut stärken, sondern auch eine wohltuende Zuwendung sein – eine kleine Geste, die Nähe schenkt.

Naturreine Öle

Achten Sie beim Kauf auf folgende Bezeichnung: 
100% naturreines fettes Öl.
Diese wertvollen Produkte kaufen Sie in Apotheken, Reformhäusern, Bioläden oder Drogerien.
Verwenden Sie nur fette Öle, die gerne gerochen werden.

Vor der ersten Anwendung auf Hautverträglichkeit prüfen!

Einige Tropfen des Basisöles auf die Innenseite des Unterarmes aufbringen, ca. 6 Stunden einwirken lassen. Bei Hautreaktion das Basisöl nicht verwenden.

Mögliche Anwendungen

Hautpflege & Einreibung

Fette Öle werden auf die noch feuchte Haut aufgetragen.

Reinigung im Intimbereich

Auf einen feuchten Waschhandschuh (Einmal- oder Frotteehandschuh) etwas Öl geben und damit die betroffenen Regionen reinigen.
Ersetzt Reinigungstücher, Reinigungsschaum und anschließende Hautpflege.

Basisöle Anwendung

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige dieser wertvollen Basisöle vor und zeigen, wie diese eingesetzt werden können.

Johanniskrautöl

(Botanischer Name – Hypericum perforatum)

„Das Schmerz- und Nervenschmerzöl“


Wirkung:
Wird traditionell in der Hautpflege genutzt, z. B. bei empfindlicher oder beanspruchter Haut. Es wird in der Praxis auch zur Narbenpflege eingesetzt und kann als wohltuend bei Verspannungen empfunden werden

Achtung: Die eingeölten Regionen nicht der Sonne aussetzen, da die Sonnenbrandgefahr erhöht ist, eventuell abends verwenden!

Kokosöl (Kokosfett)

(Botanischer Name – Cocos nucifera)

„Das kühlende und hautpflegende Öl“

Wirkung:
kann hautpflegend, antibakteriell, feuchtigkeitsspendend, beruhigend, kühlend, hautstabilisierend und entzündungshemmend wirken.

Mandelöl

(Botanischer Name – Prunus amygdalus var. dulcis)

„Der Klassiker unter den Massageölen“



Wirkung:
sehr verträglich für alle Hauttypen, erhöht die Widerstandskraft der Haut, wirkt reizlindernd, schützend und pflegend, hilft bei trockener, schuppiger, spröder und zu Juckreiz neigender Haut,...

Olivenöl

(Botanischer Name – Olea europaea)

"Das klassische Pflegeöl"

Wirkung:
zur täglichen Hautpflege geeignet, pflegend und hautregenerierend, ideal bei trockener, rissiger und schuppender sowie schlecht durchbluteter Haut, zur Nagel- und Haarpflege, lindert chronisch schmerzende Gelenke und Muskelverspannungen,...

Lavendelöl

(Botanischer Name- Lavandula angustifolia)

„Das vielseitigste Aromapflegeöl“

Wirkung:
wird häufig zur Hautpflege verwendet und von vielen Menschen bei Juckreiz als angenehm erlebt. Der Duft von Lavendel wird traditionell zur Entspannung eingesetzt und kann eine beruhigende Atmosphäre schaffen

Zitronenöl

(Botanischer Name – Citrus limon)

„Das erfrischende und klärende Öl“

Wirkung:
Zitronenöl erfrischt mit seinem klaren, spritzigen Duft und fördert Konzentration und geistige Wachheit. Es wirkt antibakteriell in der Raumluft und kann dadurch Infekte vorbeugen. Viele Menschen empfinden den Duft als stimmungsaufhellend und belebend.

Bergamotteöl

(Botanischer Name – Citrus bergamia)

„Das stimmungsaufhellende Öl“

Wirkung:
Bergamotteöl hebt die Stimmung, wirkt antidepressiv und vermittelt neue Leichtigkeit. Es hilft, Ängste zu lösen, fördert die Konzentration und verleiht innere Frische. Aufgrund seiner lichtsensibilisierenden Wirkung sollte es jedoch nicht vor einem Sonnenbad aufgetragen werden.

Niaouliöl

(Botanischer Name – Melaleuca viridiflora)

"Das sanfte Immunstärkungsöl"

Wirkung:
Niaouliöl gilt als mildes, aber sehr wirksames Öl gegen Bakterien und Keime. Es eignet sich besonders zur Pflege von entzündeter oder eitriger Haut und ist zudem hilfreich bei Erkältungskrankheiten. Da es sanft wirkt, kann es auch gut bei Kindern oder geschwächten Personen angewendet werden.

Melissenöl

(Botanischer Name – Melissa officinalis)

„Das Herz- und Nervenöl“

Wirkung:
Melissenöl wirkt beruhigend auf Herz und Kreislauf, lindert Ängste und unterstützt einen ruhigen Schlaf. Es stärkt die Nerven, wirkt schmerzlindernd und vermittelt vielen Menschen Geborgenheit, da der zitronig-krautige Duft sehr vertraut ist.

Pfefferminzöl

(Botanischer Name – Mentha piperita)

"Das Öl gegen Übelkeit und Kopfschmerzen“

Wirkung:
Wird in der Aromapflege wegen seiner Frische geschätzt. Pfefferminzöl wird traditionell bei Kopfdruck oder Unwohlsein eingesetzt und kann als belebend empfunden werden

Rosengeranienöl

(Botanischer Name – Pelargonium graveolens)

„Das sanfte Angstlöser- und Hautöl“

Wirkung:
Rosengeranienöl hat einen warmen, blumig-rosigen Duft, der Ängste lindern und das Herz stärken kann. Es wirkt sanft auf die Haut, unterstützt die Abwehrkräfte gegen Pilze und Bakterien und fördert ein Gefühl von Balance und innerer Ruhe.

Rosenöl

(Botanischer Name – Rosa damascena)

„Das Herz- und Übergangsöl“

Wirkung:
Rosenöl gilt als eines der wertvollsten Öle und begleitet Menschen in Zeiten von Veränderung und Abschied. Es harmonisiert, stärkt Herz und Nerven und vermittelt Wärme und Geborgenheit. Der süß-blumige Duft wirkt tröstend und ausgleichend.

Zedernholzöl

(Botanischer Name – Cedrus atlantica)

„Das erdende Öl“

Wirkung:
Zedernholzöl schenkt innere Ruhe und Gelassenheit. Es wirkt angstlösend, erdend und stabilisierend, was besonders in Krisensituationen hilfreich ist. Auf die Haut aufgetragen, hat es entzündungshemmende und regenerierende Eigenschaften.

Eukalyptusöl

(Botanischer Name – Eucalyptus globulus / E. radiata)

„Das Atemfrei-Öl“


Wirkung:
Eukalyptusöl wirkt befreiend auf die Atemwege und löst Schleim. Es hat entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Eigenschaften und unterstützt so eine tiefere Atmung. Besonders unterstützend kann es bei Erkältungen oder Atemnot sein.

Nicht anwenden bei: Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung.

Wintergrünöl

(Botanischer Name – Gaultheria fragrantissima)

„Das Schmerzöl“


Wirkung:
Wintergrünöl wird in der Erfahrungsheilkunde traditionell bei Muskel- und Gelenkbeschwerden genutzt. Es wird wegen seiner wärmenden Eigenschaften als angenehm beschrieben

Allgemeiner Hinweis zur Verwendung ätherischer Öle:


Die hier aufgeführten Informationen dienen ausschließlich zur allgemeinen Orientierung und ersetzen keine medizinische Beratung, Untersuchung oder Therapie. Ätherische Öle sollten stets sorgsam und in niedriger Dosierung angewendet werden. Vor jeder ersten Anwendung ist ein Hautverträglichkeitstest durchzuführen. Schwangere, stillende Personen, Kinder sowie schwerkranke oder multimorbide Patientinnen sollten ätherische Öle nur nach Rücksprache mit geschultem Fachpersonal (z. B. Ärztinnen, Aromatherapeut*innen, Pflegefachkräften) verwenden. Bei bekannten Allergien oder Unsicherheiten ist unbedingt ärztlicher Rat einzuholen. Eine unsachgemäße oder überdosierte Anwendung kann gesundheitliche Risiken bergen.

Quelle:
Demleitner, M. (2020). Aromatherapie in der Palliativpflege. Erfahrungsheilkunde, 69(3), 146–154. https://doi.org/10.1055/a-1170-8762

Arbeitskreis der MPT´s Steiermark (2021).