Mundpflege
In diesem Beitrag wird darauf eingegangen, warum regelmäßige Mundpflege wichtig für das Wohlbefinden ist und welche einfachen Maßnahmen Beschwerden wie Trockenheit, Beläge oder Schmerzen lindern können.
Allgemeines
Die Mundpflege gehört zu den besonders sensiblen Bereichen, da sie in eine Intimzone des Menschen eingreift. Umso wichtiger ist das Einverständnis der Betroffenen. Eine regelmäßige Mund- und Lippenpflege fördert das Wohlbefinden deutlich und kann ein starkes Durstgefühl lindern – Infusionen allein stillen dieses nicht.
Mögliche Materialien
Weiche Zahnbürste oder Prothesenzahnbürste
Zahnpasta
Mundpflegestäbchen (Swabs)
Pipette oder Sprühflasche
Lieblingsgetränk zur Unterstützung
Inspektion der Mundhöhle
Wenn möglich, sollte die Mundhöhle täglich kontrolliert werden. Dabei achtet man auf:
Beläge
wunde Stellen
Verletzungen
Blutungen oder andere Veränderungen
Unterstützdende Anwendungen
Speichelproduktion anregen
säuerliche Säfte oder Tees (z. B. Orangensaft, Hagebutten- oder Hibiskustee)
gefrorene Saftwürfel lutschen
saure Lutschbonbons
ätherisches Zitronenöl in Duftlampe oder auf Duftstein
Eibischteig Bonbons kauen
Brausepulver
gefrorene Gummibärchen
Kardamom- oder Fenchelsamen kauen
kauen von gedörrten Äpfeln oder Marillen
Mundbefeuchtung
Frischluftzufuhr, Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen
Getränke bereitstellen
Trinkhalme, Pipetten oder Sprühfläschchen verwenden
Mundpflegestäbchen mit Getränken tränken und Zunge/Mundhöhle befeuchten
Pflege der Mundschleimhaut
Olivenöl, Mandelöl, Butter oder Schlagobers als Schutzfilm
⚠️ Von „Lemonswabs“ wird abgeraten – sie verstärken die Mundtrockenheit.
Pflege der Lippen
Lippensalben, Lippenpflegestifte
Ringelblumen- oder Propolissalbe
Was tun bei Veränderungen?
Trockener Belag
Mund nach Mahlzeiten ausspülen
Kohlensäurehaltige Getränke, Butter, Honig, Pflanzenöle oder Schlagobers einsetzen
Beläge vorsichtig mit Mundpflegestäbchen entfernen
Pilzbelag (Soor)
Erkennbar an durchgehend weißlichem Belag
Kann Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Brennen verursachen
👉 Ärztliche Abklärung notwendig, da medikamentöse Behandlung erforderlich ist.
Schmerzhafter Mund
Weiche, milde, kühle Speisen bevorzugen
Salbeitee gurgeln oder zur Mundpflege verwenden
Sanddornfruchtfleischöl, Mundpflegeöl, Blutwurztinktur oder spezielle Mundpflegelösungen anwenden
Mundgeruch
Regelmäßige Mund-, Zahn- und Prothesenpflege
Mundspülungen mit Pfefferminz- oder Melissentee
Chlorophyll®-Dragees aus der Apotheke können zusätzlich helfen
Wichtiger Hinweis
Die hier bereitgestellten Maßnahmen dienen ausschließlich der allgemeinen Information. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung, Beratung, Diagnose oder Therapie. Maßnahmen zur Symptomlinderung sollten nur nach ärztlicher Rücksprache durchgeführt werden. Bitte wenden Sie sich bei individuellen Beschwerden immer an die behandelnden Ärzt:innen.
Quellen:
- Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, Sektion Pflege Pflegeleitlinien – Leitlinie Palliativpflege: Mundpflege (Stand: 6/2014)
- Arbeitsgruppe der MPT´s Steiermark 2021