Mobile Palliativteams

Mobile Palliativteams unterstützen Patient:innen und ihre Angehörigen direkt zu Hause oder im Pflegeheim. Sie bringen spezialisierte palliativmedizinische und -pflegerische Kompetenz dorthin, wo sie gebraucht wird, und erleichtern so den Verbleib im vertrauten Umfeld.

Allgemeines

Das Mobile Palliativteam (MPT) ist ein multiprofessionelles Team.

  • Es richtet sich in erster Linie an professionell Betreuende zu Hause, im Pflegeheim oder Krankenhaus.

  • In zweiter Linie unterstützt es direkt Patient:innen und ihre Angehörigen.

Es vermittelt Fachwissen in Schmerztherapie, Symptomkontrolle, Palliativpflege und psychosozialer Begleitung. Auch eine gezielte Einbindung in die Pflege und Betreuung ist – in Absprache mit den Primärbetreuern – möglich.
Darüber hinaus erleichtert das MPT die Übergänge zwischen Krankenhaus und häuslicher Versorgung.

Zielgruppe

  • Professionelle Betreuer:innen und Dienste vor Ort (Hausärzt:innen, Pflegepersonen, mobile Dienste, Pflegeheime, Behinderten- und Altenbetreuer:innen)

  • Palliativpatient:innen und ihre Angehörigen

Versorgungsziel

Das Ziel ist die bestmögliche Linderung vielfältiger Symptome vor Ort durch die Unterstützung von professionell Betreuenden und der Betroffenen selbst.

Daraus ergeben sich mehrere Schwerpunkte:

  • Ermöglichung des Verbleibs zu Hause oder im Pflegeheim

  • Vermeidung unnötiger Krankenhausaufnahmen

  • Erleichterung des Übergangs zwischen stationärer und ambulanter Betreuung (Brückenfunktion)

  • Unterstützung bei der Entlassung aus Akutkrankenhäusern, wenn das MPT die Aufgaben des Palliativkonsiliardienstes übernimmt

Aufgaben und Maßnahmen

Das MPT wird auf Anfrage tätig – sei es durch Hausärzt:innen, Krankenhäuser, Pflegeheime, mobile Dienste, Patient:innen oder Angehörige.

Aufgabenbereiche:

  • Für Primärbetreuer: Beratung, Unterstützung, Empfehlungen, Anleitung in medizinischen und pflegerischen Belangen (z. B. Schmerzpumpe, Wundversorgung, Medikamentenplan)

  • Für Patient:innen und Angehörige: Information, psychosoziale Begleitung, Trauerbegleitung, Anleitung, Unterstützung in schwierigen Situationen

  • Vermittlung: An Hospizteams, andere Dienste oder unterstützende Angebote, wenn dies gewünscht ist

Aufgabenbereiche der Palliatvmedizin:

  • Behandlung von belastenden Symptomen wie Schmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Angst, Unruhe, Schlaflosigkeit, Verstopfung, Atemnot,...

  • Hilfestellung bei schwierigen therapeutischen Entscheidungen in Zusammenarbiet mit allen beteiligten Hausärzt:innen und Fachärzt:innen

  • Klärende und entlastende Gespräche

  • Beratung ethischer Fragestellungen

  • Patient:innenverfügung, Patient:innenwille, Patient:innenwunsch und Beratung

Aufgabenbereiche der Palliativpflege:

  • Beratung und Einschulung bei speziellen pflegerischen Maßnahmen

  • Zusammenarbeit/Beratung der mobilen Pflege und 24 Std. Betreuung

  • (Er) klärende Gespräche, stützende Gespräche

Aufgabenbereiche der Sozialarbeit:

  • Beratung bei sozialrechtlichen und finanziellen Fragen: Pflegegeld, Rezeptgebührenbefreiung, Familienhospizkarenz,...

  • Unterstützung bei der Organisation der Betreuung

  • Stützende und begleitende Gespräche

  • Krisenintervention und Unterstützung bei der Konfliktbewältigung

  • Förderung der Kommunikation unter allen Beteiligten

Ziel der Mobilen Palliativteams

Im Zentrum steht, dass Patient:innen so lange wie möglich in ihrem vertrauten Umfeld bleiben können – mit guter Symptomkontrolle und bestmöglicher Lebensqualität. Angehörige werden dabei aktiv entlastet und unterstützt.

Quellen:

Gesundheit Österreich GmbH (Hrsg.). (2012). Prozesshandbuch Hospiz- und Palliativeinrichtungen. Im Auftrag der Bundesgesundheitsagentur. Wien: GÖG/ÖBIG.