Fieber
Dieser Beitrag gibt einen Überblick über mögliche Ursachen von Fieber bei fortgeschrittenen Erkrankungen und zeigt, welche unterstützenden Maßnahmen das Wohlbefinden verbessern können
Allgemeines
Fieber tritt auch bei Menschen mit fortgeschrittenen Erkrankungen häufig auf. Es kann eine Reaktion des Körpers auf Infektionen, Entzündungen oder auch Tumorerkrankungen sein. Neben erhöhter Temperatur können Schüttelfrost, Schwitzen, Müdigkeit und Schmerzen auftreten. Fieber schwächt zusätzlich und kann das Wohlbefinden deutlich beeinträchtigen.
In der Palliativsituation steht die Linderung der Beschwerden im Vordergrund. Nicht immer ist die Senkung von Fieber vorrangig, sondern das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen.
Mögliche Ursachen
Infektionen (z. B. der Atemwege, Harnwege oder Haut)
Entzündliche Prozesse im Körper
Tumorerkrankungen oder deren Behandlung
Bei Krebserkrankungen kann Fieber auch tumorbedingt auftreten, etwa durch entzündungsfördernde Stoffe oder als Nebenwirkung bestimmter Therapien.
Allgemeine unterstützende Maßnahmen
Regelmäßige Kontrolle der Körpertemperatur
Leichte, atmungsaktive Kleidung und angepasste Bettwäsche
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Wasser, Tee, verdünnte Säfte, Suppen)
Leichte, gut verträgliche Kost anbieten
Angenehme Raumtemperatur und frische Luft ohne Zugluft
Bei Schüttelfrost wärmend einpacken, bei Schwitzen Decken lockern
Körperpflege anpassen: lauwarme Waschungen können wohltuend sein
Ruhepausen ermöglichen, Überanstrengung vermeiden
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, da Dehydratation Fieber verstärken und zusätzliches Unwohlsein verursachen kann.
Unterstützende Anwendungen
Wadenwickel mit lauwarmem Wasser, wenn als angenehm empfunden (5 bis 10 Grad unter der Körpertemperatur, nicht eiskalt)
Wickel oder Auflagen mit Essig oder Zitrone können ergänzend eingesetzt werden
Zuwendung, beruhigende Begleitung und sanfte Berührung können dabei unterstützen, Ängste zu lindern
Kühlende Maßnahmen sollten an die individuelle Situation angepasst werden, da sie nicht von allen Betroffenen als angenehm empfunden werden.
Was tun bei Veränderungen?
Plötzlich auftretendes oder stark ansteigendes Fieber sollte ärztlich abgeklärt werden
Auch länger anhaltendes Fieber trotz unterstützender Maßnahmen erfordert ärztliche Rücksprache
Medikamente zur Fiebersenkung (z. B. Paracetamol) erfolgen ausschließlich nach ärztlicher Anordnung
Antipyretika können sinnvoll sein, wenn Fieber mit starkem Unwohlsein, Schmerzen oder Belastung verbunden ist. In manchen Situationen ist es jedoch ausreichend, unterstützende Maßnahmen fortzuführen, wenn dadurch das Wohlbefinden gewährleistet bleibt.
Wichtiger Hinweis
Die hier bereitgestellten Maßnahmen dienen ausschließlich der allgemeinen Information. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung, Beratung, Diagnose oder Therapie. Maßnahmen zur Symptomlinderung sollten nur nach ärztlicher Rücksprache durchgeführt werden. Bitte wenden Sie sich bei individuellen Beschwerden immer an die behandelnden Ärzt:innen.
Quellen:
American Academy of Family Physicians. (2017, 15. März). End-of-Life Care: Managing Common Symptoms. American Family Physician, 95(6), 356–364. https://www.aafp.org/pubs/afp/issues/2017/0315/p356.html
Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). (2021, 1. März). Fieber bei Krebs: Nicht immer nur durch Infektion. https://www.krebsinformationsdienst.de/nebenwirkungen-bei-krebs/fieber
National Palliative Care Guidelines / MyPCNow. (2019, 2. März). Fast Fact: Fever Near the End-of-Life. https://www.mypcnow.org/fast-fact/fever-near-the-end-of-life/
Shin, J., et al. (2020). Clinical practice guideline for care in the last days of life. Palliative Medicine Reports, 1(1), 91–104. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10332720/